Wien – Rund 30 Kunststoffsackerln werden in Österreich gratis ausgegeben – in jeder Sekunde. Um auf die Folgen der nur langsam verrottenden Sackerln für die Umwelt aufmerksam zu machen, vernähte die Umweltschutzorganisation Greenpeace rund 800 davon Form eines Fisches und legte sie am Donnerstag auf der Wiener Mariahilfer Straße aus.

Ein Fisch ist es deshalb geworden, weil vor allem die Weltmeere und die darin lebenden Tiere von den großen Mengen an Kunststoffmüll betroffen sind. "Im Pazifik schwimmt ein Plastikteppich, 16-mal so groß wie Österreich. Hunderttausende Meerestiere wie Wale, Fische oder Schildkröten sterben, weil sie Plastik fressen oder daran ersticken", sagte Konsumentensprecherin Nunu Kaller.

Auch Österreich trage massiv zum mittlerweile globalen Problem bei, so Kaller: "Jedes Jahr wird alleine hierzulande fast eine Milliarde Plastiksackerln im Handel ausgegeben, mehr als 90 Prozent davon gratis."

Nationaler Aktionsplan

Eine im Vorjahr verabschiedete EU-Richtlinie zwingt die Mitgliedsstaaten, innerhalb der nächsten zehn Jahre die Menge an ausgegebenen Einwegsackerln um 80 Prozent zu reduzieren. Greenpeace forderte bei der Aktion Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP), diese Zielvorgabe im Rahmen eines nationalen Aktionsplans schon 2019 zu erfüllen.

"Wir begrüßen die Ankündigung von Minister Rupprechter, einen runden Tisch zur Umsetzung ambitionierter nationaler Ziele einzuberufen", sagte Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. "Jetzt muss der Minister beweisen, dass er tatsächlich bereit ist, den Handel in die Pflicht zu nehmen."

Aber auch Konsumenten können zu einer Minimierung der Sackerlflut beitragen, so Kaller: "Verwenden Sie Ihre alten Sackerln so oft wie möglich wieder und verzichten Sie auf Gratissackerln." (red, derStandard.at, 29.1.2015)

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Greenpeace: Plastikmüll hat keine Zukunft

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