Die kalten Jänner-Wochenenden sind die ideale Zeit dafür, daheim endlich wieder mal auszumisten. Vieles von dem, was sich in Laden und Schränken so findet, landet zum Verschenken oder Verkaufen auf diversen Onlineplattformen.

Wohin mit dem alten Zeug? Online finden sich für alles Abnehmerinnen und Abnehmer.
Wohin mit dem alten Zeug? Online finden sich für alles Abnehmerinnen und Abnehmer.
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Was ich dadurch bisher gelernt habe: Wirklich alles findet eine Abnehmerin oder einen Abnehmer. Offenbar sogar Kerzenreste und der mittlerweile schon ziemlich mitgenommene, aber immer noch reichlich dekorierte Adventkranz, den ich nach etwas Zögern mit den kecken Worten "Das nächste Weihnachten kommt bestimmt" – natürlich gratis – online gestellt habe.

Mit Erfolg: Innerhalb kürzester Zeit trudelten unzählige Anfragen ein, die von schräg ("Ich hoffe, ich schaffe es noch zu dir, bis mein Baby auf die Welt kommt") bis forsch ("Adresse?") reichten. Glauben Sie mir, ich war vom durchschlagenden Erfolg meiner Kerzenstummel ähnlich überrascht wie Sie gerade.

Vom Erdboden verschluckt

Irgendwann fasste ich mir ein Herz und fragte bei einer Interessentin nach, was sie denn damit vorhat. Nun weiß ich das also auch: Offenbar verbringen viele Menschen die kalten Jänner-Wochenenden nicht mit Ausmisten, sondern mit dem Gießen von Kerzen, wofür in ganz Wien gratis Wachsreste eingesammelt werden.

Ganz so groß dürfte die Begeisterung für das Hobby letztendlich aber doch nicht sein. Die ersten zwei vermeintlichen Abnehmerinnen tauchten kommentarlos nicht auf und waren plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.

Eine weitere Interessentin hat mir nun aber versprochen, dass sie demnächst ganz sicher vorbeikommt. Andernfalls überleg ich mir das mit dem Kerzengießen vielleicht selbst noch einmal. Der Jänner dauert ja noch. (Franziska Zoidl, 12.1.2024)