Teslas wortwörtlich kantiger Pick-up, der "Cybertruck", verfügt ab Werk über eine Akkukapazität von 123 Kilowattstunden, die ihm eine Schätzreichweite von etwa 500 Kilometern bescheren sollen. In bisherigen Tests, etwa durch "Out of Spec Motoring", sowie Berichten von Eignern wurde diese allerdings deutlich unterschritten.

Das Fahrzeug könnte aber noch wesentlich mehr Kapazität mitbringen, wie nun ein Video zeigt. Der Ingenieur Sandy Munro hat das Auto nämlich zerlegt und deckt in einer Vorschau eine eigenwillige Designentscheidung auf. Das "Battery Pack", jener Behälter, in dem die Akkuzellen auf der Plattform des Wagens untergebracht sind, zeigt sich in dem Clip nämlich nur etwa halb gefüllt mit selbigen. Und das wirft Fragen auf und sorgt für Spekulationen

Tesla Cybertruck Battery Pack: Our First Impressions Under the Lid
Munro Live

Spekulationen, Vorwürfe und "brillante Idee"

Interessant ist dieser Umstand vor allem angesichts der Tatsache, dass man für den Cybertruck einen Range-Extender erwerben kann. Dabei handelt es sich um ein Akkupack, das dem Fahrzeug eine Zusatzkapazität von 50 kWh beschert und die Reichweite um rund 200 Kilometer steigern soll. Die Akkus werden allerdings nicht ins Fahrzeug eingebaut, sondern auf der Ladefläche befestigt und dann mit dem Wagen verkabelt.

Manche Beobachter sehen im Leervolumen des eingebauten Akkubehälters daher eine Sparmaßnahme seitens Tesla, um den Pick-up profitabler verkaufen zu können. Seitens des Autoportals "Auto Evolution" wird gar der Vorwurf erhoben, dass Tesla das Auto absichtlich mit niedrigerer Reichweite als angegeben ausliefere. Andere gehen indes davon aus, dass sich die Tesla-Ingenieure gegen weitere Akkuzellen entschieden haben, um das Gewicht des ohnehin schon recht schweren Cybertrucks nicht noch weiter zu steigern. Dementsprechend hätte das Einbauen von mehr Zellen aufgrund der Last kaum mehr Reichweite gebracht, was aber letztlich auch auf den Range-Extender zutreffen müsste.

Im umfassenden Video zu Zerlegung und Aufbau des Akkubehälters geht Munro auf den vermeintlichen Leerraum ein. Er bezeichnet diese als "Crush Zone", die den Zellen Verformungsspielraum und Platz für den Austritt von Gasen gibt, sollte das Akkupack auf einer Offroadstrecke von unten eingedellt oder gar punktiert werden. Dies so zu lösen sei bisher recht unüblich, seiner Ansicht nach sei es aber eine "brillante Idee". (red, 16.4.2024)

Update, 17.4. 14:40 Uhr: Das Ende des Textes, Untertitel und Zwischentitel wurden aufgrund eines inhaltlichen Fehlers in der Videobeschreibung adaptiert. Munro lieferte, entgegen der ursprünglichen, fehlerhaften Angabe, eine lobende Erklärung zum Leerraum im Akkubehälter.