Seit Juli ist das erst vier Jahre alte Paracelsus-Bad in der Stadt Salzburg geschlossen. Nun gibt es Hoffnung, dass das Hallenbad im Juli wieder aufsperren kann. Ein externer Gutachter, der sich die desolate Deckenkonstruktion angesehen hat, bestätigte, dass ein Netz die Wellendecke zwischenzeitlich abdecken könnte. "Wenn die Baubehörde dafür grünes Licht gibt, könnte ab Juli der Badebetrieb wiederaufgenommen werden", sagte Baustadträtin Anna Schiester von der grünen Bürgerliste.

Wie DER STANDARD berichtete, musste das 58 Millionen Euro teure Bad wegen Baumängeln schließen, weil ein Teil der Wellendecke herabhing. Die Übeltäter, die das Bad lahmlegten, sind 7200 Augenschrauben. Die von der Baufirma verwendeten Schrauben sind für die Atmosphäre eines Schwimmbads nicht geeignet. Die Oxidation führte an den Schraubenköpfen zu Spannungsrissen. Dadurch hielten die Schrauben nicht mehr und müssen daher durch Schrauben mit einer anderen Legierung ersetzt werden. Doch die sind schwer lieferbar. Auch alle anderen Befestigungsteile wie Stahlseile und Muttern an der Decke müssen ersetzt werden.

Kosten trägt die Baufirma

Der Hochbauchef der Stadt, Tobias Fusban, betont, dass sowohl Antrag als auch Ausführung der Übergangslösung von der Baufirma kommen. "Damit wird die Verpflichtung zur Schadensminderung vom Verursacher wahrgenommen." Die endgültige Sanierung der Decke soll dann von Frühling bis Sommer 2025 erfolgen. "Das Sicherungsnetz ermöglicht das Aufsperren und den Badebetrieb", freut sich Baustadträtin Schiester. "Die Kosten trägt die ursprünglich ausführende Firma."

Der externe Gutachter hat den Befestigungsseilen für die Übergangslösung eine ausreichende Tragfähigkeit bescheinigt. Genehmigt die Baubehörde die Anträge, könne die Netzsicherung bis zur zweiten Juni-Hälfte montiert sein, heißt es von der Stadt. Die komplette Sanierung soll dann zwischen April und August 2025 erfolgen – dafür wird das Hallenbad dann wieder komplett gesperrt. (Stefanie Ruep, 25.4.2024)